Erfahrungsbericht: Mein Praktikum bei der Ergotherapie Meyer
Das Ausbildungsjahr neigt sich dem Ende entgegen. Dieses Jahr haben mehrere angehende Ergotherapeutinnen in unserer Praxis ihre praktische Prüfung absolviert. Hier ein Erfahrungsbericht einer unserer Praktikantinnen:
Meine Erfahrungen während meiner Praktika in der Ergotherapie Meyer
Nun habe ich meine 3 Jahre Ausbildung zum Ergotherapeuten an der DPFA in Dresden fast geschafft. Sie war fordernd, aber auch sehr vielseitig und spannend. (Wer an diesem Berufsbild interessiert ist, kann sich im Blogeintrag vom April 2016 „Wie wird man eigentlich Ergotherapeut?“ auf dieser Seite informieren.)
Insgesamt 16 Wochen durfte ich in der Ergotherapie Meyer bei verschiedenen Therapeuten anfangs hospitieren, später selbst behandeln und mir so einen Einblick in die Arbeit eines Ergotherapeuten verschaffen, um mein theoretisches Wissen auch in der Praxis anzuwenden.
Mein Praktikum fand im Bereich „motorisch- funktionelle Behandlungsverfahren“ statt. Ich habe in der Ergotherapie Meyer während dieser Zeit Patienten mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern kennengelernt. Sei es durch Unfälle, wie z.B. einer Fingeramputation nach Verletzung mit der Kreissäge, Knochenbrüche durch Stürze auf der Treppe oder bei Wundheilungsstörungen nach Operationen – jeder Mensch erlebt seine Krankheit anders und für deren Bewältigung gibt es verschiedene Ziele und Wege, trotz körperlichen Handicaps den Lebensalltag zu meistern.
Was ich während meines Praktikums gelernt habe
Kreativität steht mit an erster Stelle in diesem Beruf, nicht nur bei der Gestaltung mit verschiedenen Materialien z.B. in der therapeutischen Arbeit der Kreativgruppe, sondern ganz besonders in der Therapieplanung und -durchführung.
Im Folgenden möchte ich einige meiner Tätigkeiten beschreiben:
Ein Klient kam nach einer Ringbandspaltung an mehreren Fingern in die Praxis. Die Operation wurde durch die Diagnose Tenosynovitis, auch Schnappfinger genannt, nötig und wurde von einem Handchirurgen durchgeführt.
Wichtigster Therapieinhalt war die anschließende Narbenbehandlung, um den Heilungsprozess zu begünstigen. Ziel war es, ein elastisches Narbengewebe zu schaffen, um sogenannte hypertrophe Narben zu verhindern, da es sonst zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen kommen kann. Die Narben wurden also mobilisiert, geknetet und mit z.B. mit verschiedenen Narbenrollern, Narbensticks und Vibratoren sensibilisiert/desensibilisiert. Mit den Techniken der manuellen Therapie (Traktion, translatorisches Gleiten und die Weichteilbehandlung) wurde eine Verbesserung der Beweglichkeit der Gelenke erreicht, so dass der Klient mit Abschluss der Behandlung seinen Alltag wieder in vollem Umfang meistern konnte.
Ich habe während meiner Praktika auch Einblicke in die Arbeit mit wahrnehmungsgestörten und entwicklungsverzögerten Kindern erhalten und die Kleingruppensituation im schulischen Umfeld (Konzentrationsgruppe) kennengelernt.
Sehr interessant war es, während der Therapie Fortschritte bei Menschen zu beobachten, die nach einem Schlaganfall mit der Diagnose Hemiparese/Paraparese in die Praxis gekommen sind.
Ich möchte ich mich bei allen Therapeuten und Klienten für ihre Bereitschaft bedanken, mich in meinen Praktika bestmöglich zu unterstützen.
2 Kommentare
Körner
29. Juli 2016 at 11:41
Sehrr interessanter Bericht, er gab Einblicke in die Tätigkeit von Ergotherapeuten, die ich bisher nicht hatte.
Slezak-Wolff
4. September 2016 at 22:28
Schöne Inhalte zum Thema Ergotherapie auf Ihrer Internetseite !!!