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Das Interview der Woche – mit Luisa Herrmann

8. März 2021 von M. Meyer0

Runde 5 unserer Interview-Reihe gestaltet Luisa Herrmann.

Wer bist Du? Hast Du ein Spezialgebiet?

Mein Name ist Luisa Herrmann, ich bin 23 Jahre jung und komme ursprünglich aus der schönen Sächsischen Schweiz. Ich wohne erst seit einigen Monaten mit meinem Partner zusammen in Dresden und bin noch ganz frisch im Team der Ergotherapie Meyer in Weixdorf. Da ich erst so kurz als Ergotherapeutin arbeite, habe ich derzeit noch kein spezielles Gebiet bezüglich meines Klientel.

Erzählst Du uns etwas zu deinem Berufsweg?

Nachdem ich 2017 mein Abitur in der Tasche hatte, wusste ich nicht so richtig, wie es nun weitergehen sollte. Studium? FSJ? Oder doch eine Ausbildung? Nachdem ich mich im Internet ein wenig schlau gemacht hatte, welcher soziale Beruf denn viel Abwechslung bietet, bin ich letztendlich bei Ergotherapie gelandet. 2017 startete ich dann direkt meine 3- jährige Ausbildung an der Bildungsakademie Dresden.

Meine Prüfungszeit fiel leider genau in den Zeitraum der Corona Pandemie, was für mich, meine Mitschüler, sowie Lehrer unerwartetes Homeschooling bedeutete. Auch wenn die Situation für alle Beteiligten neu war und uns vor große Herausforderungen stellte, bestand ich 2020 erfolgreich meine Ausbildung.

Warum bist Du Ergotherapeutin geworden?

Ich wollte schon, seitdem ich denken kann, einem Beruf nachgehen, wo ich mit Menschen zusammenarbeiten kann und der viel Abwechslung bietet. Als ich mich nach meinem Abitur über diverse Berufe informiert hatte, stieß ich schlussendlich auf den Beruf „Ergotherapeut“. Nach meinem Bewerbungsgespräch an der Bildungsakademie Dresden war ich fest davon überzeugt, dort eine Ausbildung zu beginnen.

Das Schönste an unserem Beruf ist das große Spektrum an Möglichkeiten. Ich habe die Wahl in einem Seniorenheim zu arbeiten, einer Rehaklinik, einer Praxis, mit Kindern, mit Erwachsenen, mit psychisch Erkrankten etc. Und dieser Aspekt macht unseren Beruf so interessant und vielseitig. Ich bin froh, Ergotherapeutin zu sein und bereue es keinesfalls, mich für diesen Beruf entschieden zu haben.

Hast Du eine besondere Geschichte mit deinen Klienten erlebt, die Du mit uns teilen möchtest?

Besonders einprägsam fand ich eine Situation im Altenheim. Ich hatte gerade ein Aufnahmegespräch mit einer älteren Dame, als sie, während ich dabei war eine Frage an sie zu stellen, sich wortlos vom Bett in den Rollstuhl setzte und zur Tür fuhr. Als sie an der Tür angekommen war, kam zufällig ein Praktikant vorbei und blieb an der Tür stehen. Die Dame sagte ganz verzweifelt zum Praktikanten:“ Die Frau da drin ist komisch, sie hat mir gar nicht geholfen“ und fragte im gleichen Atemzug den Praktikanten, ob ich ihm denn geholfen hätte. Der Praktikant sagte einfach nur „Nein, mir hat sie auch nicht geholfen.“ und nahm die Frau zum Mittagessen mit.

Und nun stand ich da, ganz alleine im mittlerweile dunklen Zimmer und dachte mir einfach nur: Ja, das war jetzt echt hilfreich, vielen Dank. So ein kurzes Aufnahmegespräch hatte ich ja noch nie in meinem Leben. Es ging sage und schreibe gerade mal 10 Minuten.

In welchen Situationen bist Du dankbar, Ergotherapeutin zu sein?

Besonders schön ist mein Beruf in Momenten, wo Klienten bzw. deren Angehörige ihre Dankbarkeit ausdrücken. Es reicht schon ein kleines Lächeln, wenn ich da bin oder ein einfaches „Vielen Dank für die Behandlung“, was mich glücklich macht. Diese Dankbarkeit spüre ich vor allem bei älteren Menschen, besonders bei denen, die keine Angehörigen mehr haben. Gerade diese Menschen sind froh, wenn sie einfach nur jemanden zum Reden haben.

Auch wenn ich sehe, wie sich Klienten über Fortschritte und erreichte Ziele freuen, macht mich das sehr glücklich und bestätigt mich darin, den für mich richtigen Beruf gewählt zu haben.

Was bedeutet für Dich moderne Ergotherapie?

Moderne Ergotherapie. Das ist eine gute Frage. In erster Linie bedeutet das für mich, dass der Klient im Mittelpunkt steht. Nur er alleine kann sagen (soweit er dazu in der Lage ist), was für ihn persönlich wichtig ist. An dieser Stelle hole ich meine Klienten ab und begleite sie auf ihrem Weg. Ich kann niemanden sagen, was für ihn im Leben von Bedeutung ist, aber ich kann Menschen darin unterstützen, wieder das zu tun, was sie glücklich macht.

Mir wurde diese Sichtweise schon in meiner Ausbildung vermittelt, wofür ich natürlich sehr dankbar bin. Dadurch ist der CHANGE- Prozess der Ergotherapie Meyer für mich persönlich etwas leichter als für manche alteingesessene Kolleginnen, welche andere Ansätze in der Ausbildung vermittelt bekommen haben.

Arbeiten in der Ergotherapie Meyer – Was schätzt Du daran?

Auf diese Frage habe ich eine klare Antwort. Unser Team. Schon vom ersten Moment an, habe ich mich unter meinen Kolleginnen sehr wohl gefühlt. Egal ob ich fachliche oder persönliche Fragen und Probleme habe, sie sind immer für einen Rat zu haben. Ich bin dankbar, ein Teil dieses Teams zu sein und möchte gern an alle DANKE sagen!


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