Das Interview der Woche – Fragen an Kati Kalke
Wer bist Du?
Mein Name ist Kati Kalke, 39 Jahre, glücklich verheiratet und stolze Mutter einer 12jährigen Tochter. Ich lebe in der Nähe von Meißen und genieße den landschaftlich wunderschönen Arbeitsweg jeden Tag.
Dem Team der Ergotherapie Meyer gehöre ich seit 2015 zum zweiten Mal an. Zuvor war ich von 2005 bis 2009 Therapeutin in der „Praxis für Ergotherapie Gloria Meyer“.
Ich bin sehr gern wieder zu meinen „Wurzeln“ zurückgekehrt, denn so ein harmonisches Team und eine solch angenehme Arbeitsatmosphäre findet man nicht an jeder Ecke.
Hast du ein Spezialgebiet?
Es ist nicht einfach, ein Spezialgebiet zu deklarieren. Im Laufe meines nunmehr 18jährigen Berufslebens arbeitete ich mit Klienten mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern – und es ist eine Herausforderung und Chance zugleich, zu lernen, daran zu wachsen und Menschen in ihrem Alltag zu begleiten.
Wie wurdest Du Ergotherapeut?
Das Berufsbild der Ergotherapie war mir bis zu meiner Ausbildung nicht bekannt. Während meiner Schulzeit am St.-Afra-Gymnasium Meißen war es immer mein Ziel, Physiotherapeutin zu werden. Während eines Praktikums in der 11. Klasse in einer Physiotherapiepraxis erzählte mir meine Mentorin von ihrer Berufsausbildung. Sie war immer neidisch auf die angehenden Ergotherapeut*innen der Berufsschule – welche kreativen Techniken sie lernten und welche vielfältigen Möglichkeiten das Berufsbild mit sich brachte.
Das machte mich neugierig und so begann ich nach meinem Abitur 2000 eine Ausbildung zur Ergotherapeutin an der Heimerer Schule in Meißen, welche ich 2003 erfolgreich abschloss. Ich bin für diese Fügung bis heute sehr, sehr dankbar. Beruf ist doch auch irgendwie Berufung.
Was bedeutet für dich moderne Ergotherapie?
Das Berufsbild der Ergotherapie ist weit gefächert und befindet sich in stetem Wandel.
Innerhalb der Ergotherapie Meyer findet seit 2020 ein CHANGE-Prozess statt. Klientenzentrierung und Betätigungsorientierung lenken das therapeutische Arbeiten etwas weiter weg vom „Behandeln“ und eher hin zum „Begleiten“ der Menschen. Individuelle Anliegen aus dem Alltag eines Jeden sind der Motor für die eigenaktive und selbstbestimmte Arbeit der Klienten in der Ergotherapie.
Für uns im Team ist es ebenso ein „Lernprozess“, ein „Umdenken“, ein „Ausprobieren“, ein „Erfahrungen sammeln“, ein „stetes an sich wachsen“.
Diesen Prozess begleite ich innerhalb unseres Teams sehr intensiv – unterstütze Kolleg*innen, pflege regelmäßigen Austausch, rege Veränderungen an.
Beschreibe Dich als Therapeut in drei Worten.
schnellsprechender engagierter Bauchgefühlsagierer
Hast Du eine besondere Geschichte mit deinen Klienten erlebt, die Du mit uns teilen möchtest?
Es ist verrückt – ich habe in meiner gesamten Berufslaufbahn so viele Menschen getroffen, so viele Kuriositäten und besondere Momente erlebt, so oft gelacht und auch geweint. Aber wenn man sich jetzt bewusst an eine bestimmte Situation zurückerinnern möchte, fällt mir keine ein. Jeder Tag bringt bei der Arbeit mit Menschen einzigartige Situationen hervor. So sind es Kleinigkeiten, die einem den Arbeitsalltag besonders machen – der Ehemann, der seiner gelähmten Frau alle 2 Tage frische Blumen vom Markt mitbringt; die ältere Patientin, die nie die Therapie beginnt, bevor man nicht mit ihr einen Tee trinkt; das Kind, dass sich vor lauter Unsicherheit nicht in die Therapie traut und am Ende gar nicht nach Hause möchte. Und es wird noch viele tolle Momente geben, da bin ich mir sicher.