Die Spiegeltherapie ist eine relativ neue Therapiemethode. Dabei wird der Patient angeleitet, einen Spiegel so zu benutzen, dass die gespiegelte gesunde Extremität für ihn scheinbar an die Stelle der Fehlenden oder Erkrankten rückt. Die Krankheitsbilder oder Funktionsstörungen können z.B. der Zustand nach einem Schlaganfall (Hemiparese, Hypertonus, Hyposensibilität, Schmerzen) oder nach Amputationen sein. Auch sog. Phantomschmerzen, Periphere Nervenläsionen, Beschwerden nach Sehnentransplantation, CRPS Typ I und II (Morbus Sudeck), Probleme mit der Handkoordination nach handchirurgischen Eingriffen und einige andere mehr können damit behandelt werden.
Durch das Spiegelbild wird die Illusion zweier „gesunder“ Extremitäten hervorgerufen. Aufbauend auf diesem visuellen Eindruck wird ein ergotherapeutisches Training mit sensorischen und motorischen Trainingselementen durchgeführt. Neueste Forschungen zeigen, das dadurch eine Reorganisation im somatosensorischen Kortex ermöglicht wird. Das Gehirnareal wird stimuliert, so dass eine Schmerzreduktion sowie eine Verbesserung der Sensibilität erreicht werden kann. Zum Einsatz kommt neben der Behandlung am Spiegel auch ein Lateralisationstraining. Dieses wird mithilfe eines Computerprogramms durchgeführt.
Der Patient benötigt neben Vorstellungskraft und Konzentrationsfähigkeit eine entsprechende Motivation, auch außerhalb der therapeutischen Betreuung ein regelmäßiges Eigenübungsprogramm durchzuführen. Eine gut eingestellte Schmerzmedikation sollte die Basis für eine erfolgreiche Therapie schaffen.
Spiegeltherapie kann im Prinzip nur dann schaden, wenn durch fehlerhafte Therapieansätze die Hoffnung eines Betroffenen enttäuscht wird. Spiegeltherapie bedarf einer fachlichen Anleitung durch einen speziell ausgebildeten Therapeuten sowie der Vorkonsultation eines hierin erfahrenen Arztes. In bestimmten Situationen kann allerdings die Spiegeltherapie wie jede Imaginationstherapie (Therapien, die auf den Vorstellungsfähigkeiten des Patienten beruhen) zu einer vorübergehenden Schmerzverstärkung oder vegetativen Reaktionen führen. Dann muss die Therapie modifiziert oder abgesetzt werden.
Phantomschmerzen sind Schmerzen in einer amputierten Gliedmaße. Zwischen 50 und 80% der Patienten, welchen Gliedmaßen amputiert wurden, leiden darunter. Phantomempfindungen treten nicht nur bei Gliedmaßen auf, sondern auch bei anderen Teilen des Körpers (z.B. nach Amputation der Brust, eines Zahn oder eines Auges). Der Schmerz kann dabei auch als Wärme, Kälte, Juckreiz oder Kribbeln empfunden werden.
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